Wie ich lernte, dass meine Sensibilität kein Hindernis ist – sondern meine grösste Stärke
Ich war voller Ideen. Voller Energie. Und gleichzeitig so tief fühlend, dass ich oft dachte: Vielleicht bin ich einfach zu sensibel für diesen Weg.
Zu weich. Zu emotional. Zu sehr ich.
Diese Gedanken begleiteten mich lange. Vor allem in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit. Ich war gerade mal 23, als ich losging – ohne Selbstvertrauen, ohne Strategie, aber mit einem inneren Ruf, der mich nicht mehr losliess.
Und obwohl ich viel gab, war da immer diese leise Stimme in mir:
„Du bist nicht gut genug.“
„Du musst härter sein.“
„Es darf nicht leicht sein.“
Ich funktionierte – aber ich war nie wirklich da
Damals arbeitete ich 90 % als Musiklehrerin, baute mein Fotobusiness nebenbei auf, kaufte mir mein Pferd Black Pearl – und tat so, als könnte ich alles locker unter einen Hut bringen. Ich lebte von Shooting zu Shooting, arbeitete bis spät in die Nacht, plante Projekte am Wochenende. Und fühlte mich innerlich leer.
Ich wollte stark sein. Unabhängig. Ich wollte beweisen, dass ich das alles kann.
Aber tief drin war ich zerrissen. Ich fühlte viel – und wusste nicht wohin mit all dem. Ich wurde immer härter zu mir selbst. Und machte weiter.
Der Wendepunkt kam 2019
Nach sechs Jahren im Dauerlauf wurde mir klar: So geht es nicht weiter. Ich war nicht nur erschöpft – ich hatte völlig den Zugang zu mir selbst verloren. Ich spürte, dass ich eine Pause brauchte.
Ich ging mit Pearl auf einen Hof in Spenge – in dem Glauben, dort mit meinem Pferd besser zurechtzukommen. Doch ziemlich schnell wurde klar: Es ging gar nicht um sie. Es ging um mich. Um all die Themen, die ich jahrelang verdrängt hatte. Um den ständigen Druck, zu funktionieren. Um Glaubenssätze, die tief in mir sassen.
Ich lernte, was es wirklich heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Für mein Handeln. Für meine Energie. Für mein Gefühl.
Und ich begann zu verstehen: Meine Emotionalität war nie das Problem.
Sie war die Sprache meiner Seele. Ich hatte nur nie gelernt, ihr zuzuhören.
Mein Pferd war mein Spiegel
Pearl zeigte mir all das – ungeschönt. Jedes Mal, wenn ich nicht bei mir war, spiegelte sie mir meine Unruhe. Mein Funktionieren. Meine Selbstverurteilung.
Und Stück für Stück lernte ich, mit mir selbst geduldiger zu sein. Zu atmen.
Zu verstehen, dass Vertrauen nichts ist, das man erzwingt – sondern etwas, das man erlebt. Mit der Zeit begannen sich Dinge zu verändern: In mir. In meiner Beziehung zu Pearl. Und in meinem Business.
Heute schreibe ich meine eigenen Regeln
Ich arbeite nicht mehr gegen mich – sondern mit mir. Ich nutze meine Emotionen als Kompass. Ich plane mit meinem Zyklus. Ich schaffe Pausen. Ich führe mein Business auf meine Weise.Und ich begleite Frauen, die ebenfalls spüren: Da geht mehr.
Mehr Verbindung.
Mehr Vertrauen.
Mehr sie selbst.
Ich habe mir mein Leben zurückgeholt – Stück für Stück. Und ich bin überzeugt: Unsere größte Stärke liegt oft genau dort, wo wir dachten, wir müssten uns verändern.
Vielleicht ist jetzt dein Moment
Vielleicht hast auch du genug vom Funktionieren. Vom inneren Rotieren. Vom „Es muss halt“. Vielleicht willst du dich wieder spüren. Deine Energie lenken. Deine Wahrheit leben. Wenn du dich darin wiedererkennst, bist du nicht allein.
Und vielleicht ist heute der erste kleine Schritt zurück zu dir.
🤍